Sagenhafte Inspiration

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Zahlreiche Sagen und Legenden umgeben das Land Südtirol, sie werden sich in Dörfern und Tälern seit Generationen weiter erzählt. So auch die Legende von König Laurin. Sie inspirierte unseren Regisseur Matthias Lang beim Schreiben des Drehbuchs zu KÖNIG LAURIN. Und wer schon einmal die Dolomiten im letzten Tageslicht hat glühen sehen, der glaubt sofort, was der Volksmund darüber erzählt:

Inmitten der Dolomiten lag der wunderschöne Rosengarten des Zwergenkönigs Laurin, Herrscher über das Zwergenvolk, das in den Bergen nach Erzen und Edelsteinen schürfte. Er hatte einen prächtigen, unterirdischen Palast aus Bergkristall und große Reichtümer.

Eines Tages begab es sich, dass der König an der Etsch seine wunderschöne Tochter Similde vermählen wollte. Alle Adeligen der Umgebung wurden zu einer Maifahrt eingeladen, nur König Laurin nicht. Dieser beschloss daraufhin, mit Hilfe seiner Tarnkappe als unsichtbarer Gast teilzunehmen. Als er Similde sah, verliebte er sich sofort in sie, setzte sie auf sein Pferd und ritt mit ihr davon. Sofort zogen die Recken aus, geführt von Dietrich von Bern und seinem Waffenmeister Hildebrand, um Similde zurückzuholen und standen kurz darauf vor dem Rosengarten. Es kam zum Kampf, wobei Laurin sich einen Zaubergürtel umband, der ihm die Kraft von zwölf Männern verlieh. Dennoch geriet er gegen Dietrich von Bern in Bedrängnis, weshalb er seine Tarnkappe aufsetzte, die ihn unsichtbar machte. Die Ritter aber erkannten an der Bewegung der Rosen, wo sich der Zwergenkönig verbarg. Sie packten ihn, zerbrachen den Zaubergürtel und führten ihn in Gefangenschaft.

Laurin, erzürnt über sein Schicksal, drehte sich um und belegte den Rosengarten, der ihn verraten hatte, mit einem Fluch: Kein Menschenauge sollte diesen Garten jemals wieder erblicken, weder bei Tag noch bei Nacht! Laurin aber hatte die Dämmerung vergessen, und so kommt es, dass der Rosengarten immer noch beim Sonnenauf- und -untergang so unvergleichlich schön erblüht.